Wochenblatt-Leserin Nadine P. in I. fragt: In unserem Raps habe ich jüngst solche verletzten bzw. aufgeplatzten Stängel entdeckt. Was ist die Erklärung dafür?
Burkhard Linneweber, Pflanzenbau- und Pflanzenschutzberatung, LWK NRW, antwortet: Die auf den Fotos zu sehenden, aufgeplatzten Stängel weisen auf sogenannte Frostrisse infolge von Frostnächten an der Bodenoberfläche hin. Hierdurch entstehen offene Wunden, in denen im ungünstigsten Fall bei Feuchtigkeit und Wärme Krankheitserreger wie etwa Phoma (Wurzelhals- und Stängelfäule) in den Stängel eindringen können.
Frostrisse
In der Praxis verkorken diese Risse jedoch meistens sehr schnell, sodass die Wunden für ein Eindringen geschlossen werden. Frostnächte traten im Frühjahr 2024 gegen Ende Februar/Anfang März, in Höhenlagen auch noch gegen Mitte März auf. Das Schadbild sieht in der Regel schlimmer aus als der eigentliche Schaden.
Gefahr Großer Rapsstängelrüssler
Nicht verwechselt werden darf dieses Schadbild mit aufgeplatzten und verdrehten Stängeln. Das ist auf den Fotos allerdings auch nicht zu sehen. Dann läge ein Schaden durch den Befall mit dem Großen Rapsstängelrüssler vor. Der Unterschied ist, dass der Stängel dann aufgeplatzt und verdreht wäre und Einstichlöcher aufweisen würde. Der daraus resultierende Schaden wäre dann ertraglich deutlich feststellbar!
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(Folge 17-2024)