Biogaserzeuger betreiben Nahwärmenetz

Nahwärme für Wanfried

Die „Bioenergie Wanfried“ erzeugt Strom aus Biogas. Seit Ende 2020 versorgt sie außerdem 85 Gebäude im Ort mit Nahwärme. Das Netz dafür haben die Biogas-Gesellschafter „auf eigene Kappe“ gebaut.

Eine Schule samt Sporthalle, zwei Pflegeeinrichtungen, das Pfarrgemeindehaus, die örtliche Feuerwehr, einige Gewerbetreibende und zahlreiche Privathaushalte – in der Kleinstadt Wanfried im Werra-Meißner-Kreis werden seit Ende 2020 rund 85 Gebäude mit Nahwärme versorgt.

Geliefert wird die Heizenergie aus der Biogasanlage der Bioenergie Wanfried GmbH & Co. KG, die von sechs Landwirten und dem örtlichen Elektrizitätswerk betrieben wird, erklärt Bioenergie-­Geschäftsführer Max-Ulrich Aschhoff beim Vor-Ort-Besuch des Wochenblattes.

Seit ihrer Inbetriebnahme wurde die Kapazität der Anlage mehrmals erweitert und die Erzeugungstechnik angepasst. Heute liefern drei Blockheizkraftwerke (BHKW) knapp 6 Mio. kWh Strom pro Jahr, wobei dieser hauptsächlich in den Spitzenzeiten der täglichen Nachfrage eingespeist wird. Diese sogenannte Flexibilisierung bringt eine höhere Vergütung, erfordert jedoch auch mehr Technik und Produktionsreserven, berichtet Aschhoff.

Wohin mit der Wärme?

Neben der Stromerzeugung haben sich die Biogasanlagenbetreiber von Anfang an Gedanken um eine sinnvolle Nutzung der im Produktionsprozess anfallenden Wärme gemacht. Diese wurde und wird beispielsweise zur Trocknung von Brennholz verwendet, auch eine Getreidetrocknung wäre eine Option.

Das Gros der Wärme­energie nutzt die Bioenergie Wanfried jedoch seit nunmehr gut drei Jahren zur Be­heizung der oben beschriebenen Gebäude, erklärt Karl Rohmund, der hauptberuflich beim Energie­versorger in Wanfried beschäftigt ist, sich aber zudem um die BHKW und das ­Biogasanlagen-eigene Wärmenetz kümmert.

­Dieses umfasst insgesamt 6...