Obwohl in den letzten beiden Jahren viele Sauenhalter das Handtuch geworfen haben, konnte die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS) den Absatz im vergangenen Jahr mit 3,88 Mio. Spermatuben um 4,4 % erhöhen.
Allerdings gab es beim Scannerdienst einen Rückgang um 5,7 %. Mit dem Jahresüberschuss von knapp 1 Mio. € konnte die GFS das Minus von 265 000 € im vorhergehenden Jahr mehr als wettmachen, wie Geschäftsführerin Dr. Meike Friedrichs bei der Vertreterversammlung der GFS erklärte.
Mehr Duroc und Tempo
Aktuell stehen rund 2100 Besamungseber in den Stationen der GFS, inklusiv der Quarantäne. Gestiegen ist der Anteil an Duroc- und Tempoebern. Im Gegenzug sind Pietrainvererber rückläufig.
Die Leistung der Eber wird in Praxisbetrieben geprüft – im letzten Jahr mit 52 000 Nachkommen. Je nach Ergebnis werden die geprüften Eber in die verschiedenen Leistungsklassen eingestuft. 314 Eber hat die GFS aufgrund unterdurchschnittlicher Zucht- oder Schlachtleistung im letzten Jahr schlachten lassen. Dabei spielen Anomalien kaum noch eine Rolle als Selektionsgrund. Mit Ausnahme von Nabelbrüchen geht dort der Trend weiter nach unten.
Das Jahresergebnis in Zahlen
GFS eG, Jahresabschluss 2023:
- 3,9 Mio. verkaufte Tuben (+4 %)
- 16 343 Scannereinsätze (–6,7 %)
- 7196 Mitglieder (–25)
- 20,03 Mio. € Bilanzsumme (+6,7 %)
- 13,8 Mio. € Eigenkap. (+7,6 %)
- 21,6 Mio. € Erträge (+11,4 %)
- 986 665 € Jahresüberschuss
GFS-Top-Animal-Service GmbH (2023):
- 6,78 Mio. € Bilanzsumme
- 1,75 Mio. € Eigenkapital (+10 %)
- 4,46 Mio. € Erträge (+6,2 %)
- 158 264 € Jahresüberschuss
Gebühren für Genetik
Nicht nur die GFS hat im Februar 2023 den Tubenpreis erhöht. Zudem haben manche Zuchtunternehmen ihre Genetikgebühr angezogen. Diese wird von der GFS an das jeweilige Unternehmen weitergereicht , erhöht aber den Tubenpreis. Danbred schlägt seit dem 1. Februar für Duroc-Eber 0,15 €/Tube auf. PIC wird die Genetikgebühr für die Endstufe ab 1. April um 0,35 €/Tube erhöhen. German Genetic plant zum 1. Mai eine Erhöhung für Hector, Matrix und Hermes Pietrain.
Eberkosten verdoppelt
„Bei der GFS haben sich die Ebereinkaufskosten innerhalb von neun Jahren mehr als verdoppelt“, bilanzierte Gregor Wenning, Leiter der Bereiche Personal und Finanzen. Hinzu kommen direkte Genetikgebühren mancher Unternehmen. Die GFS schreibt die Eber in ihrer Bilanz innerhalb von zwei Jahren ab – mit 856 000 € ist das der höchste Posten bei den Abschreibungen. Aufgrund der gestiegenen Beschaffungskosten genehmigte die Vertreterversammlung eine Anhebung der Höchstkreditgrenzen.
Bedarfsartikel gefragt
Analog zum Schweinepreis florierte bei der GFS-Top-Animal-Service GmbH der Handel mit Bedarfsartikeln. Die Tochter der GFS steigerte den Umsatz um gut 6 % auf 4,46 Mio. €. Mehr als zwei Drittel davon werden im Bereich Schwein erwirtschaftet, ein Fünftel kommen aus der Sparte Haus und Hof. Rindvieh ist mit 10 % am Umsatz beteiligt.
In den Aufsichtsrat der GFS wurden Heinrich Buxtrup, Jörn Harink, Michael Haselhoff, Ludger Overhues und Johannes Wildenhues wiedergewählt. Neu in das Gremium wurden Anna Gröver und Katharina Nyenhuis gewählt.
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